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Anna Rozenfeld

Anna Rozenfeld

Assoziiertes Mitglied Kollegium Jüdische Studien

LMU München, Abteilung Jüdische Geschichte und Kultur

Assoziiertes Mitglied

Anna Rozenfeld arbeitet als Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, unterrichtet Jiddisch und übersetzt aus dem Jiddischen. Sie hat Kunstgeschichte, Philosophie, Literaturwissenschaft und Bildende Künste an den Universitäten Marburg, Salzburg, Wien und Warschau studiert. Sie schloss ihr Studium (MISH/Interdisziplinäre Studien der Geisteswissen-schaften) in Warschau mit einer Studie Spojrzenie dzieła sztuki – w stronę Waltera Benjamina (dt. »Der Blick des Kunstwerks. Konzepte bei Walter Benjamin«) mit Auszeichnung ab. 

Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit gehörte sie als ausgebildete Schauspielerin dem Jüdischen Ester Rachel und Ida Kamińska-Theater in Warschau an und tritt bei internationalen Theaterproduktionen und mit eigenen Programmen in jiddischer, polnischer und deutscher Sprache auf; ihr Werk als bildende Künstlerin wurde bei zahlreichen Ausstellungen in Europa, Israel, den USA und Kanada präsentiert. 

Auf wissenschaftlicher wie auf künstlerischer Ebene hat Anna Rozenfeld die lebendige Begegnung mit der jiddischen Kultur zu einem Lebensschwerpunkt und zum Beruf gemacht. Dazu gehörten ihre Moderation und ihre Beiträge zu „Naje Chwaljes“, dem jiddischen Programm des Polnischen Rundfunks. Internationale Theater-, Musik- und Filmproduktionen wie Agnieszka Hollands Spielfilm „In Darkness“ (2011) hat sie als Beraterin und Coach für jiddische Sprache betreut. Sie war Redakteurin der Rubriken für Kunst der Vierteljahresschrift für jiddische Literatur und Kunst “Cwiszn”. Außerdem war sie u. a. für das Museum der Geschichte der polnischen Juden (POLIN) in Warschau tätig; bis Ende 2016 lehrte sie als Dozentin für Jiddisch am Zentrum für jiddische Kultur in Warschau.

Mit ihren Workshops und Projekten wie der Initiative ייִדיש לעבט  (dt. Jiddisch lebt) und mit ihren Übersetzungen aus dem Jiddischen will sie einen Beitrag dazu leisten, dass das reiche Erbe der jiddischen Kultur auch in der Gegenwart lebendig bleibt und bewahrt wird. 

In diesem Sinne versteht sie auch ihr Engagement in verschiedenen Institutionen und internationalen Netzwerken; sie ist ein Vorstandsmitglied der Polnischen Gesellschaft für Jiddische Studien sowie Vorsitzende des Prüfungsausschusses des Jüdischen Vereins Czulent, Mitglied der European Association of Jewish Studies und der World Union of Jewish Studies.

Ihre Forschungsarbeit wurde und wird mit verschiedenen Stipendien gefördert; das Aleksander and Alicja Hertz Memorial Fellowship und das Samuel and Flora Weiss Research Fellowship ermöglichten ihr 2014/15 einen Forschungsaufenthalt am YIVO Institute for Jewish Research in New York. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt ist „Sprachpolitik gegenüber dem Jiddischen in Nachkriegspolen am Beispiel der Jüdischen Sendungen des Polnischen Radios 1945–1958“. 

Anna Rozenfeld ist Sprach- und Literaturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Jiddistik. Sie unterrichtet Jiddisch und arbeitet als Übersetzerin aus dem Jiddischen und ins Jiddische. Sie studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Literaturwissenschaft und Bildende Künste an den Universitäten Marburg, Salzburg, Wien und Warschau. Ihr Studium der Interdisziplinären Studien der Geisteswissenschaften (MISH) an der Universität Warschau schloss sie mit Auszeichnung mit der Arbeit Spojrzenie dzieła sztuki – w stronę Waltera Benjamina (dt. Der Blick des Kunstwerks. Konzepte bei Walter Benjamin) ab. Sie absolvierte das PhD-Programm in Jiddistik an der Universität Warschau, wo sie sich auf jiddische Sprache, Literatur und Kultur spezialisierte. Als Expertin für Jiddisch forscht sie zu Mehrsprachigkeit, kulturellem Gedächtnis sowie zur Rezeption jiddischer Literatur, des Theaters, der Musik und der Kunst.

Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist sie ausgebildete Schauspielerin und gehörte dem Jüdischen Ester Rachel und Ida Kamińska-Theater in Warschau an. Sie tritt in internationalen Theaterproduktionen und mit eigenen Programmen in jiddischer, polnischer und deutscher Sprache auf. Ihr Werk als bildende Künstlerin wurde in Europa, Israel, den USA und Kanada ausgestellt.

Anna Rozenfeld moderierte und gestaltete Beiträge für Naje Chwaljes, das jiddische Programm des Polnischen Rundfunks, und war Redakteurin der Kunst-Rubrik der Vierteljahresschrift Cwiszn. Internationale Theater-, Musik- und Filmproduktionen – darunter Agnieszka Hollands Spielfilm In Darkness, die Yiddish Revue an der Komischen Oper Berlin sowie K. von Barrie Kosky am Berliner Ensemble – betreute sie als Beraterin und Coach für jiddische Sprache. Zudem arbeitete sie für das Museum der Geschichte der polnischen Juden (POLIN) in Warschau und lehrte am Zentrum für Jiddische Kultur sowie an der Universität Warschau.

Anna Rozenfeld war Fellow am United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C., wo sie zu jiddischen Radiosendungen mit Berichten von Holocaust-Überlebenden forschte. Weitere Forschungsaufenthalte führten sie an das YIVO Institute for Jewish Research in New York sowie nach Israel und Australien. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen jiddische Sprache und Literatur, Mehrsprachigkeit, kulturelles Gedächtnis sowie die Rezeption jiddischer Literatur, des Theaters, der Musik und der Kunst. Für ihre wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten erhielt sie mehrere Stipendien und Auszeichnungen.

Mit Workshops und Projekten wie der Initiative ייִדיש לעבט (dt. Jiddisch lebt) und mit ihren Übersetzungen aus dem Jiddischen trägt sie dazu bei, das reiche Erbe der jiddischen Kultur lebendig zu halten.

In diesem Sinne engagiert sie sich auch in zahlreichen Institutionen und Netzwerken. Sie ist Vorstandsmitglied der Polish Association for Yiddish Studies (PTSJ) sowie von Jewish Moving Pictures e.V. in Berlin und Mitglied der European Association for Jewish Studies (EAJS), der World Union of Jewish Studies (WUJS) und der Association for Jewish Studies (AJS).

  • Klassische Jiddische Literatur des 19. Jahrhunderts
  • Jiddische Lyrik der Moderne (u.a. Jung Wilne; Inzichisten)
  • Modernistische Lyrik jiddischer Dichterinnnen
  • Deutsch-jüdische Lyrik aus der Bukowina
  • Jüdische Philosophie des 20. Jahrhunderts (Franz Rosenzweig, Gershom Sholem, Walter Benjamin, Hannah Arendt, Emmanuel Levinas u.a.)
  • Jüdische Theatergeschichte im Polen der Vor- und Nachkriegszeit
  • Jiddisch im Nachkriegspolen als Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen und der Ideologien (Jiddische Programme des Polnischen Radios; Jonas Turkow, Diana Blumenfeld)
  • Kunst und Medien
  • Soziolinguistische Aspekte des Jiddischen
  • Erfassung und Auswertung von Ego-Dokumenten, u. a. von Holocaust-Überlebenden
  • Vermittlung jiddischer Sprache und Kultur in der Gegenwart

Publikationen (Auswahl)

  • Rozenfeld, A. (2023) Diana Blumenfeld: The Voice of the Ghetto, in: Women on the Yiddish Stage, edited by Alyssa Quint, Amanda Miryem-Khaye Seigel, Studies in Yiddish 19, Cambridge: Legenda, 263–292.
  • Rozenfeld, A. (2022) Współczesny Jidyszland (Contemporary Yiddishland), in: Jidyszland – nowe przestrzenie, edited by Monika Adamczyk-Garbowska, Joanna Lisek, Joanna Nalewajko-Kulikov, Magdalena Ruta and Agata Rybińska, Warszawa: Żydowski Instytut Historyczny 2022, 740–773.
  • Rozenfeld, A. (2022) Eliza Matusiak, Joanna Bachura-Wojtasik, Brzmienie Holocaustu. O reprezentacjach Zagłady w sztuce radiowej, Wydawnictwo Uniwersytetu Łódzkiego, Łódź 2020, ss. 156. "Studia Judaica" 2022, 197–201.
  • Rozenfeld, A. (2020) Die Schlagwörter von „emes, frayntshaft un sholem". Die Sprache der kommunistischen Propaganda in den jiddischen Radiosendungen, Jiddistik-Mitteilungen 63 (2020), 1–29.
  • Rozenfeld, A. (2019) Jiddische Sprache als Kulturträger in Polen nach der Schoah (Yiddish language as the carrier of culture in Poland after the Shoah), "Colloquia Germanica Stetinensia" 28 (2019), 53–67. 
  • Rozenfeld, A. (2019) Miejsce i kultury jidysz dzisiaj (The Yiddish language and culture today), Materials from the conference "Polish-Jewish Heritage of the Republic of Poland. Challenges of Memory and Education," Museum of the History of Polish Jews POLIN November 14-16, 2019.
  • Rozenfeld, A. (2019) Zukunft der Sprache, Zukunft der Nation? Debatten um jüdische Sprache und Literatur im Kontext von Mehrsprachigkeit und Nationbuilding, 24.09.2019 – 26.09.2019 Augsburg, conference report in: H-Soz-Kult, 20.11.2019, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8517>.
  • Rozenfeld, A. (2018) Audycje w języku jidysz w Polskim Radiu po II wojnie światowej (Yiddish broadcasting in Polish Radio after the World War II), "Studia Judaica" 21 (2018) 2 (42), 373–404.
  • Rozenfeld, A. (2017) Listy słuchaczy do Redakcji Żydowskiej Polskiego Radia w latach 1950-58 jako przykład egodokumentów (Letters to the Editor of the Polish National Radio's Jewish Desk as an Example of Egodocuments, 1950–1958), "Autobiografia. Literatura. Kultura. Media" 1 (8) 2017, 171–187. 
  • Rozenfeld, A. (2017) Heymishe nit-hien. The Songs of Pre-War Cantors and the Crackles and Pops of Old Records as an Inspiration for New Music Arrangements and Collages.Text in exhibition catalog: jukebox jewbox! A Jewish Century on Shellac and Vinyl. Stories from Poland, Muzeum Historii Żydów Polskich, Warszawa 2017, 188–191.
  • Rozenfeld, A. (2016) Sutzkever, Avrom (1913–2010). The Routledge Encyclopedia of Modernism: Taylor and Francis, 2016. https://www.rem.routledge.com/articles/sutzkever-avrom-1913-2010.
  • Rozenfeld, A. (2016) Kulbak, Moyshe (1896–1937). The Routledge Encyclopedia of Modernism: Taylor and Francis, 2016. https://www.rem.routledge.com/articles/kulbak-moyshe-1896-1937.
  • Rozenfeld, A. (2016) Manger, Itsik (1901–1969). The Routledge Encyclopedia of Modernism: Taylor and Francis, 2016. https://www.rem.routledge.com/articles/manger-itsik-1901-1969.
  • Rozenfeld, A. (2014) Ida Kamińska na falach eteru. Powrót, "Cwiszn" 2014/3-4, 80.
  • Rozenfeld, A. (2014) Podróż wielowymiarowa, "Cwiszn" 2014/1-2, 109.
  • Rozenfeld, A., Brylski, P. (2013) Der lebens-muzey: toyznt yor geshikhte fun yidn in Poyln, "Afn Shvel", zumer/harbst 2013, New York, 35–40.
  • Rozenfeld, A. (2013) W hołdzie językowi, "Cwiszn" 2013/1-2, 101–103.
  • Rozenfeld, A. (2013) Meszugene grajpelech i inne kwiatki, "Cwiszn" 2013/1-2, Warszawa, 99.
  • Rozenfeld, A. (2013) Mitn ponem cum morgn – Twarzą ku jutru, "Cwiszn" 2013/3-4, Warszawa, 74–79.
  • Rozenfeld, A. (2013) Jidysz – język most – w strukturach, fakturach i teksturach artystki Yael Kanarek, "Cwiszn" 2013/4, 97.
  • Rozenfeld, A. (2013) O audycjach żydowskich w Polskim Radio po II wojnie światowej, "Newsweek Historia" 2013/4, 6.
  • Rozenfeld, A. (2008–2011) Interviews, Aufnahmen und redaktionelle Texte auf Jiddisch für „Naje Chwaljes", Warszawa 2008–2011.[ → link]

Herausgaben und Übersetzungen aus dem Jiddischen und ins Jiddische

  • Ewa Geller, Sejfer derech ejz hachaim. Parallele Texteinrichtung des jiddischen Originals aus dem Jahre 1613 und der deutschen und  polnischen Übersetzungen (vorbereitet zum Druck).
  • Robert Schumann, Dichterliebe, Op. 48 (Gedichte von Heinrich Heine). Übersetzung aus dem Deutschen ins Jiddische  für die Theaterproduktion K. (Regie: Barrie Kosky), Berliner Ensemble, Premiere 27. Oktober 2025. – A. Rozenfeld.
  • Franz Kafka, Ein Hungerkünstler (Fragmente). Übersetzung aus dem Deutschen ins Jiddische für die Theaterproduktion K. (Regie: Barrie Kosky), Berliner Ensemble, Premiere 27. Oktober 2025. – A. Rozenfeld.
  • Shloyme Gilbert, Di shtot (fantazye) /Miasto (fantazja)Fun land "shvindzukht" / Z krainy suchot, Hunger (a monolog fun a hunt) / Głód (monolog psa). Herausgabe und Übersetzung von ausgewählten Erzählungen von Shloyme Gilbert aus dem Jiddischen ins Polnische A. Rozenfeld. Im Rahmen des Projekts „Szlomo von Radzymin – das vergessene Werk von Shloyme Gilbert". Biblioteka Publiczna w Radzyminie, 2022.
  • Lothar Quinkenstein, Die Brücke aus Papier. Sprachen der Bukowina. Übersetzung von Gedichten ins Polnische und ins Jiddische von A. Rozenfeld, danube books Verlag edition textfluss: Ulm 2020.
  • Joseph Pressmane, BeresteczkoGłowa męczennika. Übersetzung aus dem Jiddischen ins Polnische A. Rozenfeld. In: Mistrzowie Ecole de Paris: Joseph Pressmane, Artur Winiarski (hrsg.), Konstancin Jeziorna 2019. 
  • Moja dzika koza. Antologia poetek jidysz. Bella Szwarcman-Czarnota, Joanna Lisek, Karolina Szymaniak (hrsg). Übersetzung ausgewählter Gedichte (Rajzl Zychlinski, Rywa Kwiatkowski-Pinchasik) aus dem Jiddischen A. Rozenfeld. Wydawnictwo Austeria, Kraków-Budapeszt-Syrakuzy 2018.
  • Celia Dropkin, Alef-Bejs der Liebe. Gedichte. Dreisprachige Ausgabe (Jiddisch, Polnisch, Deutsch). Herausgabe, Nachwort und Übersetzung ins Polnische von A. Rozenfeld. Übersetzung ins Deutsche von L. Quinkenstein und A. Rozenfeld. Arco Verlag, Wien 2018.
  • DJ Lenar, Drite Shtilkayt (Gedichte von Avrom Sutzkever). Ausgewählt und übersetzt von A. Rozenfeld, Warszawa 2017.
  • Etnografia Nowa/The New Ethnography 07|2015/08|2016, S. 4–603. Lektorat und redaktionelle Mitarbeit (Jiddisch und Hebräisch) von Anna Rozenfeld. Państwowe Muzeum Etnograficzne, Warszawa 2016.
  • Mieczysław Weinberg, Jüdische Lieder op. 13 (Gedichte von I. L. Perec), Jüdische Lieder op. 17 (Gedichte von S. Halkin). Übersetzt von A. Rozenfeld, Krakow 2016.
  • Ola Bilińska, Libelid (Gedichte von Awrom Rejzen, Zisze Landoj, Debora Vogel, Marek Warszawski und   Volkslieder). Ausgewählt und übersetzt von A. Rozenfeld, Warszawa 2016.
  • Nochem Weisman, Eliezer Steinbarg, Mates Olitzky, Izrael Goichberg: Jidiszer Zoo. Ausgewählt und übersetzt von A. Rozenfeld, Krakow 2016.
  • Icchok Lejbusz Perec, Podróż w czasie/ אַ רײַזע אין דער צײַט/A Trip into the Time (dreisprachige Ausgabe). Hrsg. von A. Rozenfeld, Warszawa 2015.
  • Eliezer Hirszauge, Marzenie w realizacji (jid. Trojm in farwirklechung), S. 3–34. Aus dem Jiddischen übersetzt von A. Rozenfeld (vorbereitet zum Druck). 
  • Yermiyahu Ahron Taub, Przygotowując się do tańca. Aus dem Jiddischen übersetzt von A. Rozenfeld, in: Cwiszn 1-2 (2013), S. 101.
  • Icchok Lejbusz Perec, Szmuel Tsesler, Ida Maze: Jontew lider. Ausgewählt und übersetzt von A. Rozenfeld, Krakow 2013.
  • Jehoszue Kaminski, Majn alef-bejs. Ausgewählt und hrsg. von A. Rozenfeld, Krakow 2013.
  •  Marek Edelman: Rede zum fünften Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstands, 4. April 1948. Aus dem  Jiddischen übersetzt von A. Rozenfeld (nach der Tonbandaufnahme), „Newsweek Historia" 4/2013, S. 6.
  • Icchok Lejbusz Perec, Lejb Kwitko, Kadja Molodowsky, Ida Maze: A majse. Ausgewählt und übersetzt von A. Rozenfeld, Krakow 2010.