Dr. Alexandra Klei
Assoziiertes Mitglied/Graduiertenschule
Technische Universität Braunschweig
Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa
Pockelsstr. 4
38106 Braunschweig
Alexandra Klei ist Architekturhistorikerin. Sie studierte Architektur an der BTU Cottbus, schrieb ihre Diplomarbeit zum Umgang mit den historischen Orten ehemaliger Außenlager des KZ Ravensbrück und promovierte in Architekturtheorie zur Beziehung zwischen Architektur und Gedächtnis/Erinnerung am Beispiel der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Neuengamme. Seit 2014 forscht sie zum ‚Jüdischen Bauen‘ nach dem Holocaust, dabei beispielsweise zum Leben und Wirken des Architekten Hermann Zvi Guttmann. Die Publikation „Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland. Der Architekt Hermann Zvi Guttmann“ erhielt im Dezember 2016 den Rosl und Paul Arnsberg-Preis. Ein Projekt zu den Möglichkeiten und Bedingungen für jüdische Gemeinden in der Bundesrepublik und in der DDR, Bauvorhaben, insbesondere Synagogen, zu realisieren, wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft gefördert. Seit Mai 2025 ist Alexandra Klei wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bet – Tfila. Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Deutschland, Braunschweig und forscht in einem DFG-geförderten Vorhaben zu „Erich Mendelsohns Büros – internationale Netzwerke eines jüdischen Architekten im 20. Jahrhundert. Teilprojekt: Die Büros in den USA 1941-1953“. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Beziehungen zwischen Raum/Architektur und Erinnerung, Re- Konstruktionen in der Architektur, Gedenkorte sowie (Post-)Holocaust Landscapes.
Alexandra Klei gehört der Fachredaktion Jüdisches Leben nach 1945 bei Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, dem Forscherinnenkollektiv Space in Holocaust Research und der AG Kunst und Antisemitismus beim Ulmer Verein an. Zudem ist sie Kuratorin und Redakteurin für den werkraum bild und sinn e.V., einem unabhängigen Ausstellungsprojekt für Fotografie und Videokunst in Berlin.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DFG-Projekt: „Erich Mendelsohns Büros – internationale Netzwerke eines jüdischen Architekten im 20. Jahrhundert. Teilprojekt: Die Büros in den USA 1941-1953“
Jüdische Bauten in der deutschen Nachkriegsmoderne. Der Architekt Hermann Zvi Guttmann (aktuelles Forschungsprojekt)
Gebaute Stadt, gedachte Stadt. Architekturen, Images und Diskurse zur Re-Konstruktion von White City Tel Aviv (geplantes Forschungsprojekt)
WEITERE FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Nachkriegsmoderne, Architektur und Stadtplanung in Israel, Fotografie mit einem Schwerpunkt zu Fotografien im Kontext (ehemaliger) Konzentrations- und Vernichtungslager
Veröffentlichungen (Auswahl)
Monografien
- Synagogen, Gemeindehäuser, Mahnmale. Zur (Un-)Sichtbarkeit ‚Jüdischen Bauens‘ nach dem Holocaust in der Bundesrepublik und in der DDR, Berlin 2025 [im Erscheinen].
- Wie das Bauhaus nach Tel Aviv kam: Re-Konstruktion einer Idee in Text, Bild und Architektur, Berlin 2019 [2., überarbeitete Auflage, Juli 2021].
- Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland. Der Architekt Hermann Zvi Guttmann, Berlin 2017.
- Der erinnerte Ort: Geschichte durch Architektur. Zur baulichen und gestalterischen Repräsentation der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bielefeld 2017.
- Gestalt der Erinnerung. Gedenkstätten an Orten ehemaliger Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, Berlin 2006.
Herausgegebene Bände
- werkraum bild und sinn (Hg.): Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober / Jewish Realities after October 7, Berlin 2025.
- gemeinsam mit Janine Fubel und Annika Wienert: Space in Holocaust Research. A Transdisciplinary Approach to Spatial Thinking, Berlin 2024.
- gemeinsam mit Annika Wienert (Gastredaktion): Jewish Spaces and the Holocaust [Special Issue], Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 15 (2021), https://www.medaon.de/.
- gemeinsam mit Janine Fubel und Annika Wienert (Gastredaktion): „Körper“ und „Raum“ im Kontext der Holocaust- und Genozidforschung [Special Issue], Zeitschrift für Genozidforschung 19,2.
- gemeinsam mit Katrin Stoll (Hg.): Leerstelle(n)? Der deutsche Vernichtungskrieg 1941–1944 und die Vergegenwärtigungen des Geschehens nach 1989, Berlin 2019.
- gemeinsam mit Katrin Stoll, Annika Wienert (Hg.): 8. Mai 1945. Internationale und interdisziplinäre Perspektiven, Berlin 2016.
Artikel
- Einen neuen Raum finden: ‚Jüdisches Bauen‘ in Nachkriegsdeutschland. In: Thomas Großbölting, Karen Körber, Anna Körs (Hg.): Zwischen Pluralisierung und Regulierung. Urbane Sozialformen des Religiösen. Frankfurt am Main 2025 [im Erscheinen].
- gemeinsam mit Annika Wienert: Kein „Lernen aus der Geschichte“. Der 8. Mai und das Wiedererstarken des Antisemitismus. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 5/2025, S. 117–124.
- Das Versprechen von Identität und Tradition. Überlegungen zur Rekonstruktion von Synagogen in Deutschland. In: Karen Körber, Björn Siegel (Hg.): Deutsch-Jüdische Geschichte und Gegenwart. Herausforderungen und Perspektiven am Beginn des 21. Jahrhunderts. Göttingen 2025, S. 129–142.
- Das Überdauern der Erinnerung. Zur Bedeutung von Spuren der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald für die heutigen Erzählungen im Raum. In: Juliane Fehlig, Brigitte E. Jirku (Hg.): Lebendige Erinnerung – Archiv DDR. Beiträge zu Literatur, Kunst und Medien. Berlin 2025, S. 27–48.
- (Un-)Sichtbar werden. Der Architekt Hermann Zvi Guttmann und das „Jüdische Bauen“ nach 1945 in Frankfurt am Main. In: Christian Wiese u.a. (Hg.): Das jüdische Frankfurt – von der NS-Zeit bis zur Gegenwart. Berlin 2024, S. 335–354.
- Die Leerstelle als Gedenkort. Zur Beziehung von historischem Ort und Gedenken an die zerstörten Synagogen. In: Andreas Brämer, Ulrike Fauerbach (Hg.): Die Große Synagoge am Bornplatz in Hamburg. Beiträge zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Areals als jüdisches Kulturerbe. Petersberg 2024, S. 43–54.
- gemeinsam mit Janine Fubel: “Their turn came the next day.” In-between Spaces of the Holocaust and its Photographical Representation. In: Frédéric Bonnesoeur, Hannah Wilson, Christin Zühlke (Hg.): Micro-Historical Perspectives on an Integrated History of the Holocaust. Berlin 2023, S. 105–124.
- Auf der Suche nach Kontinuität. Überlegungen zur Rekonstruktion zerstörter Synagogen. In: Jüdische Geschichte & Kultur. Magazin des Dubnow-Instituts. Heft 6. Berlin 2023, S. 36–40.
- „Bauhaus Tel Aviv“. Eine deutsche Erzählung. In: Simone Bogner, Michael Karpf, Hans-Rudolf Meier (Hg.): Praktiken des Erbens. Metaphern, Materialisierenden, Machtkonstellationen. Ilmtal-Weinstraße 2022, S. 139–154.
- Von der Wiedergutmachung zum Kampf gegen Antisemitismus. Bedeutungszuschreibungen für Synagogen in Deutschland nach 1945. In: kritische berichte 3 / 2021: Rassismus in der Architektur / Racism in Architecture, S. 93–107.
- Relations and Disruptions. Jewish Architects in Postwar Germany. In: Andreas Brämer, Ulrich Knufinke, Katrin Keßler, Mirko Przystawik (Hg.): Jewish Architects - Jewish Architecture? Petersberg 2021, S. 181–187.
Rezensionen
- Ausstellung: Natalia Romik. Architekturen des Überlebens. Geschichte – Kunst – Forensik, 01.03.2024 – 01.09.2024, Frankfurt am Main. In: H-Soz-Kult, 15.06.2024, https://www.hsozkult.de/exhibitionreview/id/reex-142900.
- Nina Rabuza: Verräumlichte Erinnerung. Die Grenzen der Darstellung nationalsozialistischer Gewalt am Modell der KZ-Gedenkstätte Dachau. Frankfurt am Main 2023. In: Historische Zeitschrift, Heft 319/1, 2024, S. 230.
- Seibert, Peter: Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe nach 1945. Berlin 2023. In: H-Soz-Kult, 19.1.2024, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-138655.
- Störtkuhl, Beate; Makała, Rafał (Hrsg.): Nicht nur Bauhaus. Netzwerke der Moderne in Mitteleuropa. Berlin 2020. In: H-Soz-Kult, 21.12.2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-112280.
- Knigge, Volkhard: Geschichte als Verunsicherung. Konzeptionen für ein historisches Begreifen des 20. Jahrhunderts, hrsg. von Axel Doßmann im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Göttingen 2020. In: H-Soz-Kult, 13.1.2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-49863.