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Sibel Tayçimen

Portrait Jannes Jaeger
Bildquelle: Jannes Jaeger

Promotionskolleg: „Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland“

Promotionskolleg: „Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland“ am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina, gefördert durch ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung seit 01/2025

Dissertationsprojekt: Aufklärungsdiskurse in deutschsprachiger Erzählliteratur von Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft im NS-Deutschland (Arbeitstitel)

Die literatur- und kulturwissenschaftlich ausgerichtete Dissertation soll in einer kritischen Re-Lektüre der Rezeption der Aufklärung als jener geistigen Bewegung, mit der zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert die Moderne ihren Ausgang nahm, das in den 1930er Jahren durch starke Wandlungsprozesse gekennzeichnete Selbstverständnis deutscher Juden erkennbar machen. Herausgearbeitet werden in Analysen narrativer Texte der 1930er Jahre und ihrer zeitgenössischen Rezeption kulturelle wie künstlerisch-ästhetische Positionsbestimmungen jüdischer Autorinnen und Autoren im NS-Deutschland wie sie im Kontext einer Auseinandersetzung mit den Idealen der Aufklärung fassbar werden. Die Arbeit schließt mit der Aufarbeitung dieser Rezeptionsgeschichte ein bestehendes Desiderat in der Aufklärungsforschung, kann einen Beitrag zu dem noch wenig erschlossenen Forschungsfeld der jüdischen Literatur im NS-Deutschland leisten und verspricht zudem einen Erkenntnisgewinn über Prozesse der Selbstbestimmung marginalisierter Minderheiten in der Moderne unter den Bedingungen von Ausgrenzung und existentieller Verfolgung.

Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Schoor (Frankfurt/Oder)