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Judith Müller

Müller
Bildquelle: Daria Kolacka

Assoziiertes Mitglied/Graduiertenschule

Martin-Buber-Professur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main

Judith Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Buber-Professur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie ist zudem Koordinatorin des Buber-Rosenzweig-Instituts und des Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics. Derzeit finalisiert sie ein Buchprojekt zur europäisch-hebräischen Literatur vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Weitere Forschungsprojekte befassen sich mit der Rezeption hebräischer Literatur unter Jüdinnen*Juden in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland sowie Fragen der Mehrsprachigkeit in Jüdischen Literaturen. Müller wurde an der Universität Basel und der Ben-Gurion Universität des Negev promoviert. Von 2018 bis 2022 war sie als Assistentin für Jüdische Literatur am Zentrum für Jüdische Studien in Basel tätig.

MITGLIEDSCHAFTEN IN AKADEMISCHEN VERBÄNDEN UND ARBEITSGRUPPEN

  • Fachverband Judaistik, Jüdische Studien, Jüdische Theologie in Deutschland e.V.            
  • Arbeitsgruppe “Heimatlosigkeit” im Rahmen des Teilprojekts A07 Heimatlosigkeit und Emanzipation Revisionen von Heimat in der Moderne des SFB 1671 Heimat(en)
  • Arbeitsgruppe Semitische Sprachen an der Goethe-Universität (seit 2025)
  • WAG des LBI in Deutschland (Koordinatoren AG Literarische Kulturen seit 2023)
  • Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien (Vorstandsmitglied seit 2018)
  • Vereinigung für Jüdische Studien e.V.
  • European Association for Jewish Studies        
  • Association for Jewish Studies
  • Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
  • Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

03/2023–heute

Goethe-Universität Frankfurt

Forschungsprojekt: Hebräische Entdeckung: Lesekultur deutschsprachiger Juden:Jüdinnen in den 1920er und 1930er Jahren

 

08/2018–06/2022

 

Universität Basel/Ben-Gurion Universität des Negev

Dissertationsprojekt (Cotutelle de Thèse): The Perception of Europe in Modern Hebrew Literature, 1890-1938

Jüdische Studien/Hebräische Literatur, Verteidigung: 24.06.2022

Betreuer:innen: Prof. Dr. Alfred Bodenheimer, Prof. Hamutal Tsamir, Prof. Dr. Anat Feinberg

 

09/2019–06/2022

 

Universität Basel

Doktoratsprogramm Literaturwissenschaft: 18 ECTS interphilologisch + 12 ECTS Jüdische Studien

 

09/2016–07/2018

 

Ben-Gurion Universität des Negev

Dissertationsprojekt: The Perception of Europe in Modern Hebrew Literature, 1890-1938

Betreuerinnen: Prof. Hamutal Tsamir, Prof. Dr. Anat Feinberg

 

03/2014–08/2016

 

Ben-Gurion Universität des Negev

Doktoratsstudium Hebräische Literatur: 12 ECTS + 20 ECTS Ergänzungsstudium

 

02/2012–02/2014

 

Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg/Karl-Franzens-Universität, Graz

M.A. Joint Degree Geschichte Jüdischer Kulturen

Austauschstudium an der Ben-Gurion Universität des Negev

Abschlussarbeit: פטר, וורום שפריכסט דו נישט עברית? Aspekte der Mehrsprachigkeit in der modernen Hebräischen Literatur am Beispiel von Kinderfiguren

 

10/2008–02/2012

 

Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg/Ruprecht Karls Universität, Heidelberg

B.A. Jüdische Studien (75%) und Politische Wissenschaften (25%)

Austauschstudium an der Ben-Gurion Universität des Negev

Abschlussarbeit: Kindheit im Schatten der Katastrophe. Kindheitsbeschreibungen in der hebräischen Literatur der Zweiten Generation

BERUFLICHER WERDEGANG UND AKADEMISCHE PROJEKTE

03/2023–heute

Goethe-Universität Frankfurt am Main Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Koordination Buber-Rosenzweig-Institut/Frankfurt-Tel Aviv-Center

02/2025–03/2025

Centrum für Jüdische Studien, Graz Petra Ernst-Fellow

Publikationsprojekt: Die Perzeption Europas in der Hebräischen Literatur

04/2024–09/2024

Zentralbibliothek Zürich Willy-Bretscher-Fellow

Forschungsprojekt: Elias Canetti im Netz der Sprachen. Eine Spurensuche in Bibliothek und Nachlass

08/2022–10/2022

Zentrum für Jüdische Studien an der Universität Basel Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lutz-Zwillenberg-Lehr- und Forschungsstelle für Jüdische Literatur

08/2018–07/2022

Zentrum für Jüdische Studien an der Universität Basel Assistentin für Jüdische Literatur

Lutz-Zwillenberg-Lehr- und Forschungsstelle für Jüdische Literatur

05/2018–07/2018

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Fellow SFB 1015 Muße

Forschungsprojekt: Phänomene der Muße bei David Vogel (1891-1944)

11/2015–02/2018

Minerva-Stiftung Fellow

Doktoratsstudium an der Ben-Gurion Universität des Negev

PREISE, AUSZEICHNUNGEN UND STIPENDIEN

  • Petra Ernst-Fellowship CJS Graz. 02/2025-03/2025
  • Mentoring Hessen, ProProfessur, 06/204-heute
  • Nomination Teaching Award, Universität Basel, 2021
  • Antelope Karriereprogramm, Universität Basel, 04/2021-11/2021
  • Best Paper in Transnational History an der IGHS, CMU (MI), 03/2017
  • PROMOS Forschungsstipendium, DAAD, 10/2013-01/2014
  • ISAP Austauschstipendium, DAAD, 10/2012-06/2013
  • Erasmus, 03/2012-06/2012
  • ISAP Austauschstipendium, DAAD, 08/2010-06/2011


FORSCHUNGSINTERESSEN

Moderne Hebräische Literatur

Mehrsprachigkeit Jüdischer Literaturen

Rezeption und Übersetzung hebräischer Literatur im deutschsprachigen Raum

Literarische Europabilder

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE

Hebräische Entdeckung: Lesekultur deutschsprachiger Juden:Jüdinnen in den 1920er und 1930er Jahren (Habiliation)

Die Rezeption hebräischer Literatur unter deutschsprachigen Juden:Jüdinnen in den 1920er und 1930er Jahren ist geprägt vom Bruch im Jahr 1933 und der sich anschließenden Verdrängung deutscher Juden:Jüdinnen aus Verlagen, Presse sowie Räumen des Kultur- und Literaturkonsums. Der abrupte Ausschluss deutschsprachiger-jüdischer Schriftsteller:innen aus dem Publikationswesen sowie die öffentliche Verbrennung ihrer Werke hinterließ auch bei der jüdischen Leserschaft ein Verlangen nach Neuorientierung. Der Konsum der viel geschätzten deutschen Literatur wurde zumindest teilweise in Frage gestellt und die Möglichkeit, ohne sich Schmähungen auszusetzen Rezensionen etc. in der nicht-jüdischen Presse au konsultieren, war kaum noch möglich. So fand eine Hinwendung zur jüdischen Presse einerseits sowie zu jüdischen Schreibenden andererseits statt. Hierzu gehört auch das wachsende Interesse an hebräischer Literatur.

Frauen übersetzen Männer. Der Gendergap in der Literaturübersetzung am Beispiel der Übertragung hebräischer Literatur ins Deutsche (Kleine Genderprojekte der Goethe-Universität, 2025)

Im Projekt „Frauen übersetzen Männer. Der Gendergap in der Literaturübersetzung am Beispiel der Übertragung hebräischer Literatur ins Deutsche“ erforsche ich genderspezifische Dynamiken in der Literaturübersetzung. Im Mittelpunkt stehen dabei Übersetzungen aus dem Hebräischen, die im gesamtdeutschen Literaturmarkt sowie in der Schweiz und Österreich erschienen sind, das heißt nach 1989 publizierte Texte. Dies bedeutet aber nicht, dass ausschließlich israelische Literatur als Übersetzungsgegenstand behandelt wird. Auch vor 1948 verfasste literarische Texte, die nach 1989 ins Deutsche übertragen wurden, werden miteingeschlossen.

 

ABGESCHLOSSENE FORSCHUNGSPROJEKTE

The Perception of Europe in Hebrew Literature 1890–1938 (Dissertation)

Dieses Projekt untersucht, wie sich „Figuren des Europäischen“ im Werk von drei „europäischen“ hebräischen Schriftstellern – Mikha Yosef Berdichevsky, Gershon Shofman und David Vogel – manifestieren. Gestützt auf Konzepte wie Grenzen, Netzwerke und Übersetzung, gelingt es so einen Rahmen zu schaffen, der Europa weder auf euphemistisch multikulturelle Weise noch als exklusive kulturelle Einheit versteht. Vielmehr verwende ich den Begriff Europa als einen Diskursraum an dem hebräische Literatur teilnahm.

Monographie in Vorbereitung: Amsterdam University Press, 2026

Elias Canetti (1905-1994) im Netz der Sprachen: Eine Spurensuche in Bibliothek und Nachlass (Willy-Bretscher-Fellowship an der ZB Zürich, 2024)

Das Projekt situiert Elias Canetti als Intellektuellen in seinem sprachlichen Netzwerk. Elias Canetti im Netz der Sprachen fragt daher dezidiert nach der sprachlichen Prägung Canettis und möchte Entwicklungen im Denken über Sprache, aber auch in der Auseinandersetzung mit der Anzahl von und dem Einfluss durch verschiedene Sprachen jenseits des Deutschen aufdecken. Elias Canetti wird als Lesender im Sprachenkontext seiner Bibliothek verortet; der Fokus liegt dabei auf der Erfassung der Vielsprachigkeit seiner Bücher, seinem notierenden Auseinandersetzen mit Sprache und dem Zugang zu ausgewählten Sprachen – im Besonderen dem Hebräischen sowie der Sprache seines letzten Wohnortes Schweizerdeutsch. Untersuchungsgrundlage sind die Bestände des Canetti-Nachlasses, insbesondere die Canetti-Handbibliotheken (Londoner und Zürcher), die in der ZB beherbergt sind. Neben der statistischen Sichtbarmachung des mehrsprachigen Bestandes, sollen durch die inhaltliche Erfassung von Anstreichungen Interessen des Lesers Canetti nachvollziehbar gemacht werden.

Publikationen

Herausgeberschaften

  • Müller, J. (Hg.) (2024), Naharaim. Journal of German-Jewish Literature and Cultural History 18,2. Special Issue. Encounters between Hebrew and German: Literary Cross-Cultural Relations 1900-2024.
  • Ben Harush, I., Kühne, J. und Müller, J. (Hgg.) (2024), Yearbook for European Jewish Literature Studies 11. Between Jewish Languages: Translingual Literary Interrelationships.

In Fachzeitschriften (peer-reviewed)

  • Müller, J. (2024), “Die Muttersprache, die schweigt und die Stiefmuttersprache, die erzählt. Zu Aharon Appelfelds Sprachpoetik zwischen Deutsch und Hebräisch”, Naharaim. Journal of German-Jewish Literature and Cultural History. doi:10.1515/naha-2023-0014.
  • Müller, J. (2024), “’In what language am I, suis-je, bin ich?’: The Natural State of the Multilingual I in French-Jewish Literature”, Yearbook for European Jewish Literature Studies 11. doi: 10.1515/yejls-2024-0008.
  • Müller, J. (2022), “Ausgelassenes: Elliptische Zugänge zur jüdischen Literatur als Weltliteratur oder: Wo verorten wir hebräisches Schreiben?”, Yearbook for European Jewish Literature Studies 9, S. 140–153.
  • Müller, J. (2015), “Auf der Suche nach dem letzten Europäer in Judith Katzirs Roman Matisse hat die Sonne im Bauch - Eine israelische (Neben)Figur aus einer Welt von Gestern”, Germanica. Université de Lille 3, 56, S. 15–26. doi: 10.4000/germanica.2885.  

In Fachzeitschriften

  • Müller, J. (2024), “Odessa als literarische Schwelle, oder: Als die hebräische Literatur den Raum der europäischen Moderne betrat”, Schnittstelle Germanistik 4,1, S. 191-204, doi: https://doi.org/10.33675/SGER/2024/1/14.
  • Müller, J. (2021), “Hebräisches Schreiben in Europa gestern und heute. Klein, an den Rändern, in Begegnung?”, Yearbook for European Jewish Literature Studies 8, S. 51–66. doi: 10.1515/yejls-2021-0004.

In Konferenzbänden (peer-reviewed)

  • Müller, J. (2022), “Nationalliteratur oder europäische Literatur in hebräischer Sprache? David Fogel und Gershon Shofman zwischen Hebräisch, Jiddisch und Deutsch”, in Reichert, C., Bannasch, B. und Wildfeuer, A. (Hgg.), Zukunft der Sprache - Zukunft der Nation? Verhandlungen des Jiddischen und Jüdischen im Kontext der Czernowitzer Sprachkonferenz. DeGruyter (Conditio Judaica), S. 203–217.
  • Müller, J. (2021), “Metropole der Muße? David Fogel in und über Wien”, in Riedl, P. P., Freytag, T. und Hubert, H. W. (Hgg.), Urbane Muße. Materialitäten, Praktiken, Repräsentationen. Tübingen: Mohr Siebeck, S. 161–178.  
  • Müller, J. (2019), “Neither Heimat nor Exile: The Perception of Paris as a Historical Blind Spot in Three Israeli Novels”, in Biemann, A. D., Cohen, R. I. und Wobick-Segev, S. E. (Hgg.), Spiritual Homelands. The Cultural Experience of Exile, Place and Displacement among Jews and Others. Berlin/Boston: DeGruyter (Perspectives on Jewish Texts and Contexts), S. 277–298. doi: 10.1515/9783110637564-013.
  • Müller, J. (2018), “’Glorious, Accursed Europe’: A Fictional Historian, Transcultural Holocaust Memory and the Quest for a European Identity”, in Berger, S. und Caner, T. (Hgg.), History and Belonging: representations of the past in contemporary European politics. New York: Berghahn (Making Sense of History: Studies in Metahistory, Historiography, Historical Culture, and Intercultural Communication), S. 136–151.  
  • Müller, J. (2017), “Stefan Zweig et David Fogel: deux écrivains juifs à Vienne au début de la Première Guerre mondiale”, Revue des Études Slaves. Institute d’Études Slaves, 88,4, S. 783–802.

Beiträge in Büchern

  • Müller, J. und Shay Schory, D. (2021), “The Hebrew Translations of Wilhelm Herzberg’s Jewish Family Papers: Interpretation and Reception in Multiple Layers”, in Herrmann, M. (Hg.), Wilhelm Herzberg’s Jewish Family Papers (1868). Interdisciplinary Readings of a Forgotten Bestseller. Berlin/Boston: DeGruyter (Europäisch-jüdische Studien), S. 29–56. doi: 10.1515/9783110297713-005.  

Rezensionen, Blogs, Zeitungs- und Magazinartikel

  • Müller, J. (2024), “Die UB Basel auf Hebräisch: Shifra Kupermans Roman Frühlingstanz”, UB Basel Blog. Abzurufen auf: https://blog.ub.unibas.ch/2024/04/29/die-ub-basel-auf-hebraisch-shifra-kupermans-roman-fruhlingstanz/.
  • Müller, J. (2021), “Klaus Kreppel: Jonas Kreppel - Glaubenstreu und vaterländisch. Biografische Skizze über einen österreichisch-jüdischen Schriftsteller, unter Mitwirkung von Evelyn Adunka und Thomas Soxberger, Wien: Mandelbaum Verlag 2017, 308 S”, Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 73(1), S. 77–78..  
  • Langenegger, C. und Müller, J. (2020), “בבזל ייסד אמבּרוֹזיוּס פרוֹבֶּן את התלמוד הבזלאי”, Haaretz. Beilage: תרבות וספרת, 19 Juni, S. 4. Abzurufen auf: https://www.haaretz.co.il/literature/study/.premium-1.8926993.
  • Müller, J. (2020), “Petra Ernst: Schtetl, Stadt, Staat. Raum und Identität in deutschsprachig-jüdischer Erzählliteratur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Schriften des Centrums für Jüdische Studien 27. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2017”, Yearbook for European Jewish Literature Studies 7, S. 235–238. doi: 10.1515/yejls-2020-0010.
  • Müller, J. (2020), “Sebastian Schirrmeister, Begegnung auf fremder Erde: Verschränkungen deutsch- und hebräischsprachiger Literatur in Palästina/Israel nach 1933 (Stuttgart: J. B. Metzler, 2019), 248 S., 49,99 Euro”, PaRDeS Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. 26, S. 155–158.
  • Müller, J. (2020), “Text als Essen und Essen als Text”, Muße. Ein Magazin 5,1, S. 39–47. doi: 10.6094/musse-magazin/ 5,7.2020.39.
  • Müller, J. (2019), “Shachar M. Pinsker, A Rich Brew: How Cafés Created Modern Jewish Culture”, PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., 25, S. 176–179. doi: 10.25932/publishup-43262.