Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Leipzig)
Ort: Freie Universität Berlin Fabeckstr. 23-25 (Holzlaube), Raum 0.2051 14195 Berlin
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: Prof. Dr. Sigrid Köhler (Tübingen): Was die Narratologie von der Schwarzen deutschen Literatur lernen kann (Gastvortrag)
In Sharon Dodua Otoos Erzählung Herr Gröttrup setzt sich hin erzählt ein Ei, das aber auch mal ein Teppich oder ein Erdbeben war, und ganz offensichtlich ein anderes Welt-, wenn nicht sogar Seinsverständnis hat als die titelgebende Figur Herr Gröttrup. – Die strukturalistische Erzählanalyse bestimmt Erzählstimmen in erster Linie über ihre Position zum Erzählten als homo- oder heterodiegetisch. Die Otoo'sche Erzählinstanz lässt sich in ihrer besonderen Positionalität so aber nicht (be-)greifen. Vor dem Hintergrund dieses Desiderats stellt sich überdies die Frage, wie funktional das strukturalistische Instrumentarium zur Analyse von Erzählinstanzen auch jenseits Schwarzer deutscher Literatur ist. –Der geplante Vortrag möchte im Anschluss an gender- und postkolonial orientiere Ansätze der postklassischen Narratologie sowie in Fortführung von Wolf Schmids ‚impliziter Charakterisierung' der Erzählinstanz ( Elemente der Narratologie ) ein diversitätssensibles Analyseinstrumentarium für die Erzählstimme vorschlagen, mit dem nicht nur Texte wie Sharon Dodua Otoos Herr Gröttrup setzt analytisch konziser beschrieben werden könnten.
Ort: FU Berlin, Fabeckstr. 23-25 (Holzlaube), Raum 0.2051
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: Prof. Dr. Sabine Koller (Regensburg): Kainsmal in gotischer Schrift: Dovid Hofshteyns Lyrik wider die Vernichtung (Gastvortrag)
Der jiddische Autor und Übersetzer Dovid Hofshteyn (1889–1952) verfasst mit seinen Lyriksammlungen Kh'gleyb (Ich glaube) – die eine erscheint 1944 in Moskau, die andere 1945 in New York – sein individuelles Credo angesichts der Schoa und der Gräuel des Zweiten Weltkrieges. Die beiden Ausgaben unterscheiden sich grundlegend – und gehören doch zusammen. Lässt sich der New Yorker Gedichtzyklus als Summa von Hofshteyns Schaffen lesen, so entspricht die Moskauer Version nur vordergründig den ideologischen und ästhetischen Vorgaben der Stalinzeit. In die offiziell geforderte sowjetische Rhetorik webt der Dichter offene und verborgene Bezüge zu Jüdischkeit (als Jiddischkeit) und zur Schoa ein. Der Vortrag folgt in einem für Kontexte und (biblische) Intertexte sensiblen Close Reading diesen Spuren, um sich Hofshteyns dichterischer Polyphonie der Kontinuität wider den historischen Bruch anzunähern.
Ort: FU Berlin, Fabeckstr. 23-25 (Holzlaube), Raum 2.2051
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: PD.Dr. Anna-Dorothea Ludewig (Potsdam)
Ort: Freie Universität Berlin Fabeckstr. 23-25 (Holzlaube) Raum 2.2051 14195 Berlin
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: PD.Dr. Anna-Dorothea Ludewig (Potsdam) / Prof. Dr. Irmela von der Lühe (Berlin)
Um Anmeldung wird gebeten
Ort: Schweizerhaus Seelow, Am Schweizerhaus 1-5 15306 Seelow
Forschungskolloquium Gebrochene Traditionen?: Dr. S. Richter (Frankfurt a.M.)
Ort: Freie Universität Berlin Fabeckstr. 23-25, Raum 1.2001 (Holzlaube) 14195 Berlin