Schreiben in der europäischen Diaspora. Jüdische Literaturen im deutschsprachigen Raum vom 18. bis 21. Jahrhundert
Im Fokus der Arbeit unserer Forschungsgruppe steht das Schreiben jüdischer Autor*innen in der europäischen Diaspora seit dem 18. Jahrhundert, betrachtet in seinen vielfältigen Formen und Kontexten. Jüdisches Schreiben wird dabei als ein Phänomen angesehen, das in besonderem Maße auf transkultureller Erfahrungs- und Formvielfalt beruht. Aufgrund dieser Eigenschaft kann es als Schlüssel zum Verständnis gesamtgesellschaftlicher kultureller Vorgänge betrachtet werden. Denn solche Vorgänge lassen sich gerade in den Poetiken, Praktiken und Rezeptionsprozessen dieses Schreibens besonders eindringlich analysieren.
Zu den Schwerpunkten der Master-, Dissertations- und PostDoc-Projekte, die der Forschungsgruppe angehören, zählen:
- Jüdische deutschsprachige Gegenwartsliteratur
- Debatten über Vielsprachigkeit
- Jüdische deutschsprachige Literatur nach der Shoah und die damit verbundene Erinnerungskultur
- Jiddisches und hebräisches Schreiben in Europa
- Jüdische Autor*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Zentren Europas (z. B. Berlin, Prag, Wien)
- Geschlechterrollen und Geschlechterpolitik, sowohl historisch als auch gegenwärtig
- Jüdische Autor*innen und Diskurse im 18. und 19. Jahrhundert
- Literatur und Kultur der Aufklärung, speziell Lessing und Mendelssohn
Die literaturwissenschaftliche Forschungsgruppe steht unter der Leitung von PD Dr. Andree Michaelis-König. Wir treffen uns – meistens online – in etwa alle zwei Wochen am Freitagnachmittag von 14:00 bis 15:30 Uhr, um eigene Texte, Kapitel, Forschungsliteratur und literarische Neuerscheinungen zu diskutieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, teilzunehmen. Kontakt: michaelis@europa-uni.de