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VJS-Podium: Jüdische Studien in Deutschland - gesellschaftliche Relevanz oder Elfenbeinturm?

01.11.2021 | 18:00

Online-Veranstaltung der Vereinigung für Jüdische Studien (VJS)

Die (Online-)Podiumsdiskussion zum Thema „Jüdische Studien in Deutschland – gesellschaftliche Relevanz oder Elfenbeinturm?“- organisiert von der Vereinigung für Jüdische Studien (VJS) - geht aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten nach, die, auf die Jüdischen Studien bezogen, eine große Brisanz entfalten. Insbesondere in den deutschsprachigen Feuilletons wird momentan etwas ausgetragen, dass nicht nur über die engere fachliche Diskussionen hinausgeht, sondern angereichert durch Debatten in den Post-Colonial Studies zu erkunden versucht, wie Deutschland bzw. dessen Einwohner*innen sich ihrem kolonialen Erbe stellen sollten. Vor dem Hintergrund einer pluralen Bevölkerung, die zunehmend durch Migration gekennzeichnet ist, werden Fragen, die deutsche Vergangenheit und Gegenwart betreffend, aufgeworfen. Beispielsweise: in welcher Form soll in Deutschland an den Holocaust erinnert werden, wenn dieser doch nur ein Teil der deutschen kolonialen Vergangenheit gewesen sei und zudem ein großer Anteil der heutigen Bevölkerung in Deutschland nicht Teil dieser Vergangenheit qua Herkunft sei? 

Zudem soll es in der Diskussion auch darum gehen zu fragen, welche Bedeutung die Jüdischen Studien, die Forschungen zur jüdischen Geschichte nicht nur des Holocaust in ganzer Breite anstellen, hier einnehmen? Denn natürlich ist Jüdische Geschichte nicht nur Geschichte des Holocaust. Über die Wissenschaft hinausgehend nehmen aktuelle Projekte, wie das des Jüdischen Zentrums Synagoge Fraenkelufer, das Miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen in den Fokus. Hier scheint die gesellschaftliche Realität den intellektuellen Debatten vorangeschritten zu sein. Mehr noch: Diese gesellschaftliche gelebte Realität taucht in den Debatten der Feuilletons gar nicht erst auf. 

Vor diesem Hintergrund stellt sich zudem drängend die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt, wie Mechanismen einer Identitätspolitik auf die Protagonist*innen selbst wirken. So wenn beispielsweise debattiert wird, wer zu entscheiden habe, an der Diskussion teilzuhaben bzw. auf einer anderen Ebene zu fragen (und zu entscheiden?) wer eigentlich jenseits der Halacha Jüdin bzw. Jude sei? Wie könnten nun die viel geforderten gesellschaftspolitischen Allianzen aussehen, die unterschiedliche Ziele und Ansichten unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen überbrücken sollen? Auf diese und weitere Fragen versuchen die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion Antworten zu finden. 

 

Es diskutieren: 

Karen Körber, Institut für die Geschichte der deutschen Juden Hamburg

Yael Attia, Universität Potsdam

Steffen Klävers, Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus Berlin

Dekel Peretz, Max-Weber -Institut für Soziologie, Heidelberg

Die Diskussion wir begleitet von den Moderatoren: 

Jonathan Hirsch (Universität Potsdam)

Carsten Schapkow (Universität Potsdam/University of Oklahoma)

 

Die Zugangsdaten werden nach erfolgter Anmeldung übermittelt. 

Anmeldung unter: vorstand-vjs@hotmail.de