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Konferenz "…und der Zukunft zugewandt? – Über jüdische Geschichte[n] in der DDR"

18.10.2023 - 20.10.2023

Eine Konferenz des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien Potsdam und des Jüdischen Museums Berlin, 18. bis 20. Oktober 2023

Orte: Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte (Potsdam); Jüdisches Museum Berlin (Berlin)

Die dreitägige Konferenz thematisiert die Erwartungen und Enttäuschungen ebenso wie das Engagement und die Erfahrungen von Jüdinnen und Juden in der DDR. Was hat sie zum Verbleib oder zur Rückkehr in die DDR bewogen? Welche persönlichen und politischen Hoffnungen und Chancen waren mit dem neuen Gemeinwesen verbunden? In welchem Maße entsprach die Rückkehr zugleich einer Einwanderung in eine sozialistische Utopie? Und wie wurde der verschiedentlich offene oder verdeckte Antisemitismus innerhalb der DDR erlebt und darauf reagiert?

Anhand dieser und weiterer Fragen wird die Geschichte der Jüdinnen und Juden in der DDR aus politischer, kultur- und alltagsgeschichtlicher Perspektive thematisiert und diskutiert.

Eine Konferenz des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien (Potsdam) und des Jüdischen Museums Berlin.

Programm

Mittwoch, 18. Oktober 2023
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

14.00 Uhr  Begrüßung und Eröffnung

14.15–15.45 Uhr Panel 1: Remigrationserfahrungen – Zwischen politischer Teilhabe und staatlicher Repression

PD Dr. Philipp Graf: Im Einsatz für das jüdische Kollektiv – Jüdische Kommunisten im sowjetischen Berlin der „Zwischenzeit“

Dr. Anna Koch: Rückkehrutopien – Antifaschistische Jüdinnen und Juden und das „andere Deutschland“

Dr. Ulrike Offenberg: Flucht aus der DDR – Judenfeindschaft und jüdische Gemeinden 1952/53

15.45–16.00 Uhr Pause

16.00–17.00 Uhr Panel 2: Nach 1953 – Gemeindegeschichte und Alltagsgeschichte

Dr. Andreas Weigelt: Julius Meyer und Heinz Galinski – Über die Spaltung der Berliner Jüdischen Gemeinde

Steffen Heidrich: Religionsgemeinde, Schicksalsgemeinschaft, Traditionsverein? – Jüdische Gemeinden in der DDR zwischen Selbstentwurf und staatlicher Zuschreibung

17.00–18.30 Uhr Pause

18.30–20.00 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Miriam Rürup (Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums) & Hetty Berg (Direktorin des Jüdischen Museums Berlin)

Grußwort: Dr. Manja Schüle (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und  Kultur des Landes Brandenburg)

Keynote: Dr. Annette Leo: Seit wann ist das überhaupt ein Thema? Ein Blick auf Anfänge und Konjunkturen von öffentlicher Beschäftigung mit jüdischen Geschichten in der DDR

Im Anschluss: Empfang 

Donnerstag, 19. Oktober 2023
Jüdisches Museum Berlin

09.30–09.45 Uhr Begrüßung durch JMB & Akademie

10.00–11.15 Uhr Besuch der Ausstellung „Ein anderes Land“ mit den Kuratorinnen [Bitte planen Sie aufgrund der Sicherheitskontrollen ausreichend Zeit ein]

11.30–13.00 Uhr Panel 3: Erinnerungen im Konflikt –  Jüdische Erfahrungen und kommunistische Deutungen

Dr. Martin Clemens Winter: Deutungen des Holocaust im ostdeutschen Gerichtssaal – Die Leipziger HASAG-Prozesse 1948/49

Alexander Walther: Zwischen Propaganda und Eigen-Sinn – Erinnern an die Shoah im Antifaschismus der DDR

Dr. Martin Jander: Helmut Eschweges Bücher zu jüdischer Geschichte und Shoa – Ein jüdischer Holocaustforscher in der real-sozialistischen Nachfolgegesellschaft des deutschen Nationalsozialismus

13.00–14.30 Uhr Pause

14.30–15.30 Uhr         

Dr. Jonathan Kaplan: Am Rande der Diplomatie – Juden im Auswärtigen Dienst der DDR

Dr. Katharina Rauschenberger: Zwischen Zugehörigkeit und Exklusivität – Der Jurist Friedrich Karl Kaul als öffentliche Person

15.30–16.00 Uhr Pause

16.00–17.30 Uhr Panel 4: Literarische Räume – Schreiben zwischen Ost und West

Dr. habil. Carola Hähnel-Mesnard: Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur – Hilde Eisler und Das Magazin

Dr. Irene Selle:  „Deutschsein fünfmal anders“ – Rudolf Schottlaender zwischen Ost und West

Prof. Dr. Agnes C. Mueller: Austritt aus der DDR – Barbara Honigmanns jüdische Auswanderung

17.30–19.00 Uhr Pause

19.00–20.30 Uhr Öffentliche Podiumsdiskussion
Die DDR erzählen – Jüdinnen und Juden in biographischen Interviews von 1980 bis heute

Dr. Lutz Fiedler und Dr. Daniel Wildmann im Gespräch mit Lara Dämmig, Prof. Dr. Robin Ostow, Prof. Dr. Jeffrey M. Peck, Yael Reuveny

Freitag, 20. Oktober 2023
Jüdisches Museum Berlin

9.00–10.30 Uhr Panel 5: Stille und bewegte Bilder – Jüdische Perspektiven in Film und bildender Kunst

Dr. Ulrike Schneider:  Chronistin jüdischen Lebens – Die Dokumentationen von Róża Berger-Fiedler

Dr. Lisa Schoß: Von verschiedenen Standpunkten – Jüdische Erfahrungen in Film und Fernsehen der DDR

Prof. Dr. Jeannette van Laak: Jenseits des „verordneten Antifaschismus“ – Lea Grundigs Autobiografie „Gesichte und Geschichte“

10.30–10.45 Uhr Pause

10.45–12.45 Uhr Panel 6: Engagement und Gedächtnis – Bewahrung des Jüdischen Kulturerbes 

Johannes Valentin Schwarz: „VERGESST ES NIE!“ – Jüdische Initiativen zur Dokumentation und Erhaltung jüdischer Kultur- und Erinnerungsstätten in der DDR

Dr. Alexandra Klei: Von Ruinen, Denkmalen, neuen und alten Gebäuden – Zur Präsenz jüdischer Vergangenheit und Gegenwart im öffentlichen Raum

Dr. Martha Stellmacher: Ein privates Archiv jüdischer Musik – Oberkantor Werner Sander und seine Tonbänder

Prof. Dr. Cathy Gelbin: Eine Geschichte von unten – Die Proteste gegen den geplanten Straßenbau über den Jüdischen Friedhof Berlin

12.45–13.45 Uhr  Pause

13.45–15.15 Uhr Panel 7: Aufbrüche und Wendezeiten – Jüdische Erfahrungen am Ende der DDR

Dr. Sandra Anusiewicz-Baer: „In einem anderen Land“: Jüdische Ferienlagererfahrungen in der DDR und darüber hinaus – der Versuch eines Vergleichs

Dr. Lutz Fiedler: Die Rückkehr der Herkunft – Von „Wir für uns“ zum Jüdischen Kulturverein

Dr. Charlotte Misselwitz: Abwicklungserfahrungen – Die Wende und die linken Jüdinnen und Juden der DDR

15.30–16.30 Uhr Abschlussdiskussion
Was bleibt? Jüdische Geschichte[n] in der DDR

Moderation: Dr. Frank Mecklenburg (Leo Baeck Institute New York)

 

Die Konferenz wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und findet im Begleitprogramm der Ausstellung „Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR“ statt. Die Ausstellung am Jüdischen Museum Berlin wurde gefördert von der Kulturstiftung der Länder.

Zeit & Ort

18.10.2023 - 20.10.2023

Potsdam Museum– Forum für Kunst und Geschichte
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam

Jüdisches Museum Berlin
Altbau 2. OG, Großer Saal
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Weitere Informationen

Anmeldung

Bitte melden Sie sich für beide Orte und die Abendveranstaltung separat an.

Anmeldung für den 18. Okt (1. Tag der Konferenz im Potsdam Museum): https://tickets.jmberlin.de/events/337/index.html?date=2023-10-18

Anmeldung für den 19. + 20. Okt (2. + 3. Tag der Konferenz im Jüdischen Museum Berlin): https://tickets.jmberlin.de/events/335/index.html?date=2023-10-19

Anmeldung für den 19. Okt (Abendveranstaltung im Jüdischen Museum Berlin): https://tickets.jmberlin.de/events/336/index.html?date=2023-10-19

Organisation und Ansprechpartner:innen

Dr. Lutz Fiedler und Nina Zellerhoff (MMZ) 
E-Mail: tagungen-mmz@uni-potsdam.de