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Qing Xiao (Frankfurt/Oder): China als letzte Zuflucht – Ankunft in einem fremden Land (Dissertation) // Prof. Dr. Thomas Pekar (Tokyo): Kontroversen um die Einschätzung der japanischen Judenpolitik in Shanghai während des Zweiten Weltkriegs (Gastvor

13.01.2023 | 10:00 - 14:00

Respondenz: Anna Rosemann

Achtung: Ausweichtermin, Freitag von 10-14 Uhr, online Veranstaltung!

Qing Xiao (Frankfurt/Oder): China als letzte Zuflucht – Ankunft in einem fremden Land (Dissertation)

Nach den Novemberpogromen 1938 wurde die Lage in Deutschland für Jüdinnen und Juden immer lebensbedrohlicher. Die Entscheidung für eine umgehende Auswanderung musste von Jüdinnen und Juden getroffen werden, um der Nazi- Verfolgung entfliehen zu können. Nach dem beinahe hoffnungslos langen Warten auf ein Visum wandten die jüdischen Geflüchteten die Blicke von den westlichen Ländern nach China, wo für die Einreise, genauer nach Shanghai, kein Visumanspruch bestand. So wurde China einer der letzten Zufluchtsorte in der Welt. Zwischen Enttäuschungen, Hoffnungen und Überraschungen kamen sie in China an. In der vorliegenden Arbeit wird die Ankunft der jüdischen Geflüchteten untersucht. Die zentrale Frage ist, wie sich die Autorinnen und Autoren nach ungefähr einem halben Jahrhundert in ihren Autobiografien an die Ankunftsszenen und die ersten Konfrontationen mit den fremden Kulturen erinnern bzw. darüber reflektieren können.

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Prof. Dr. Thomas Pekar (Tokyo): Kontroversen um die Einschätzung der japanischen Judenpolitik in Shanghai während des Zweiten Weltkriegs (Gastvortrag)

Vor dem Hintergrund einer kurzen Skizzierung des historischen Hintergrunds des europäisch-jüdischen Exils in Shanghai während des Zweiten Weltkriegs soll nach den verschiedenen Rastern und Perspektiven gefragt werden, unter denen dieses Exil erinnert wird. Dabei geht es zum einen um die primär jüdische Erinnerung an den ‚Überlebensraum‘ Shanghai (bzw. den Shanghaier Stadtteil Hongkou) und zum anderen um die chinesische Erinnerungspolitik, die dieses Exil in bestimmter Weise in die eigene Memorialgeschichte integriert. Diese verschiedenen Erinnerungsstränge sollen am Beispiel der Einschätzung der japanischen Judenpolitik analysiert und kritisch bewertet werden, wobei die Möglichkeit einer multidirektionalen Erinnerung, so wie sie unlängst von Michael Rothberg entwickelt wurde, die Leitvorstellung ist.

Zeit & Ort

13.01.2023 | 10:00 - 14:00

Online