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Forschungskolloquium: Diaspora - Exil - Migration (Prof. Kerstin Schoor)

06.06.2023 | 14:00 c.t. - 18:00

Qualifikationsarbeiten 14:15h bis 15:45h

Qing Xiao (Frankfurt/Oder)
„Mein Mann war vom ersten Tag an krank.“ – Aufbruch des weiblichen Bewusstseins im chinesischen Exil und die Konstruktion der Figur der Heldin in Autobiografien des chine-sischen Exils (Dissertation)
Respondenz:
Anna Rosemann (Frankfurt/Oder)

Gastvortrag 16:15 bis 17:45h

Adina Stern im Gespräch
über das Buch ihres Vaters Hellmut Stern „Saitensprünge – Erinnerungen eines leiden-schaftlichen Kosmopoliten“ (Berlin, 2000)

Qing Xiao (Frankfurt/Oder)
„Mein Mann war vom ersten Tag an krank.“ – Aufbruch des weiblichen Bewusstseins im chinesischen Exil und die Konstruktion der Figur der Heldin in Autobiografien des chinesischen Exils (Dissertation)
Im chinesischen Exil werden die traditionellen Rollen der Männer in den Familien oft durch die Frauen ersetzt. Die Frauen werden zu den Entscheidungsträgerinnen und Retterinnen der Familien. Der Aufstieg des weiblichen Bewusstseins und der Niedergang der Männer werden in dieser umgekehrten Rollenverteilung fast unvermeidbar. Durch die Konstruktion der verletzlichen, schwachen, aber eigensin-nigen männlichen Figuren einerseits und der tapferen, hilfsbereiten und flexiblen weiblichen Figuren an-dererseits wird die Heroisierung der Frauen in den Autobiografien verwirklicht. Die neuen Geschlechter-verhältnisse im Exil führen zum Abbau der patriarchalischen Familientradition der jüdischen Kultur. Und durch deren Dekonstruktion heben die Autorinnen und Autoren die wichtige Rolle der Frauen im Exil hervor und inszenieren auf literarische Weise die kollektiven Gedächtnisse der jüdischen Flüchtlinge im chinesi-schen Exil.


Adina Stern im Gespräch über das Buch ihres Vaters Hellmut Stern Saitensprünge – Erinnerungen eines leidenschaftlichen Kosmopoliten (Berlin, 2000)
Verlagstext zum Buch: „Als die Eltern Hellmut Sterns 1938 beschlossen, nach China zu emigrieren, holte der damals Zehnjährige den Atlas hervor, um zu erkunden, wo dieses Land überhaupt lag. Auf seine Flucht in die Mandschurei nahm Stern auch seine erste Geige mit, die aus dem Nachlass eines anderen jüdi-schen Emigranten stammte. Sie wurde für die Familie bald wichtigstes Mittel zum Lebensunterhalt im Exil. Stern musizierte als Kind und Heranwachsender – oft nur für eine Mahlzeit – auf chinesischen Hochzeiten, in Nachtclubs und Restaurants. Ebenso eindringlich wie unsentimental schildert Stern die zum Teil elenden Lebensbedingungen in der Mandschurei und die Brutalität der sowjetischen Besatzer nach 1945, deren Willkür er selbst nur knapp entrinnen konnte. Unter abenteuerlichen Bedingungen verschaffte Stern sich und einigen anderen Emigranten 1949 eine Ausreisegenehmigung des Oberkommandierenden der rot-chinesischen Armee und organisierte einen Sonderzug, mit dem sie aus dem kommunistischen Machtbe-reich Chinas nach Israel reisen konnten. Dort wurde Stern Mitglied des Israel Philharmonic Orchestra

Zeit & Ort

06.06.2023 | 14:00 c.t. - 18:00

Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Freie Universität Berlin - Campus Dahlem

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